Geranie

Drei Jahreszeiten voller Duft und Farbe im Garten

Klassisch in Knallrot, mit französischen Fransen, stolz aufrecht oder schwungvoll herabhängend – es gibt gut 600 verschiedene Geranien-Arten, die alle reich und lange blühen. 

Die Geranie ist wohl eine der bekanntesten Pflanzen überhaupt. Sie kommt vor allem in Gegenden mit gemäßigtem Klima vor und ist seit Jahrhunderten sehr beliebt. Als Gartenblüher ist sie eine echte Schönheit, mit ihrem schönen, grünen Laub und herrlichen Blüten in leuchtendem Rot und Schneeweiß, aber auch in knalligem Pink, Violett, Orange, Lila. Es gibt sie auch gestreift oder in sehr tiefem Dunkelrot. Die schalen- oder tellerförmigen Blüten bestehen aus fünf Blütenblättern. Typisch sind die langen „Schnäbel” der Früchte, mit denen die Samen, sobald diese reif sind, weggeschleudert werden. Die Auswahl an Farben, Blatt- und Blütenformen – einfach, halb- und stark gefüllt – ist enorm. Es gibt Geranienarten, die einen Meter hoch werden, kriechende Bodendecker von nur 10 cm Höhe und Hängepflanzen, die problemlos 30 cm lang werden. 

Vom Garten bis in die Blumenampel

Die Geranie ist eine recht kräftige Pflanze, die im Sommer sowohl im kühlen Norden als auch im warmen Süden gut gedeiht. Außerdem kann man die Pflanzen drei Jahreszeiten hindurch genießen. Es gibt Sorten, die schon im März blühen, und andere, die bis weit in den Herbst Blüten bilden. Das macht die Geranie in Europa zu einer festen Größe bei der Bepflanzung von Gartenbeeten, Töpfen, Kästen und Blumenampeln. Untereinander kombiniert bieten sie bereits eine großartige und vielfältige Blütenpracht, aber Geranien sind auch tolle Teamplayer in gemischter Gesellschaft.  

Heimisch im südlichen Afrika

In Namibia und Südafrika sind Geranien heimisch, jedoch sehen die dort wild wachsenden Pflanzen den üppigen Kreuzungen, die hier erhältlich sind, nicht besonders ähnlich. Geranien kamen gegen 1600 n. Chr. mit den Schiffen der Niederländischen Ostindien Kompanie in unsere Breiten und waren als Blühpflanze für Orangerien zunächst dem Adel vorbehalten. Da Geranien sich leicht über Stecklinge vermehren lassen, verbreiteten sich die Pflanzen jedoch recht schnell in der Öffentlichkeit. Anfangs handelte es sich ausschließlich um rote und weiße Geranien, die Vielfalt der Farben hat sich erst später entwickelt. 

Verwirrung um den Namen 

Seit Linné die Pflanzen 1753 zunächst der Gattung Geranium zuordnete, gibt es ein Durcheinander bei der Verwendung der Namen. Die Gattung Geranium ist eigentlich eine recht winterharte Staude, auch bekannt als „Storchenschnabel”, während die beliebte Geranie mit botanischem Namen „Pelargonium” heißt und nicht frosthart ist. Sie übersteht den Winter nur, wenn sie im Haus einen kleinen Winterschlaf halten kann. Es gibt noch einige andere Unterschiede, beispielsweise bei der Blütenform. Wer Wert auf die korrekte botanische Bezeichnung legt, spricht also von Pelargonien, in der Praxis bleiben die Menschen aber seit drei Jahrhunderten im Sprachgebrauch hartnäckig beim Namen Geranie. Da beide Gattungen zur Familie der Geraniengewächse gehören, ist das auch völlig in Ordnung. Mit beiden Namen kommt man ans Ziel! 

Wissenswertes 

  • Der botanische Name Geranium ist eine Ableitung des griechischen Wortes „géranos”, das „Kranich“ bedeutet; ein Hinweis auf das Aussehen der Blüte.  
  • Der charakteristische, frisch krautige Duft bestimmter Duftgeranien ist eine beliebte Zutat in Parfüms.
  • Die Geranie inspirierte den Maler und Schriftsteller Jacobus van Looy 1889 zu blumiger Prosa: „Er ging (…) an den bunten Geranien entlang, voll besetzt mit grellen Blüten in gebrochenem Rot, die im schwindenden Licht des Abends noch rauschten.”
  • In der Blumensprache steht die Zitronengeranie, eine Duftgeranie mit eher unscheinbaren Blüten, für ein unerwartetes Zusammentreffen und die Edelgeranie für wahre Freundschaft.