Bananenpflanze: Merkmale und Wuchsform
Die Bananenpflanze, auch Musa genannt, wird oft Bananenpalme genannt, weil sie einen Scheinstamm hat. Aus der Mitte wird ständig neues Laub nach oben geschoben, das sich dann entfaltet. Die Bananenpflanze ist mit ihren großen, dunkelgrünen Blättern und ihrem tropischen Aussehen ein echter Hingucker. Eine Bananenpflanze wächst sehr schnell und bildet regelmäßig neue Triebe an ihrem Scheinstamm. Die großen Blätter der Pflanze sind dünn und reißen relativ schnell, aber das tut ihrem Aussehen keinen Abbruch.
Die Bananenpflanze gehört zur Familie der Bananengewächse (Musaceae) und ist eine der wichtigsten Obstpflanzen der Welt. Ursprünglich aus Südostasien und Australien stammend, wird die Pflanze heute in vielen tropischen Regionen angebaut.
Welche Arten von Bananenpflanzen gibt es?
Weltweit gibt es etwa 400 Arten von Bananenpflanzen. Die Cavendish ist die Hauptart für unsere essbaren Bananen. In Wohnzimmern sieht man vor allem die Musa tropicana oder Musa acuminata Dwarf Cavendish. Das liegt daran, dass diese Bananenpflanzen klein sind und auch Zwergbanane genannt werden. Dabei sind sie gar nicht mal so klein. Diese Arten können bis zu 2 Meter hoch werden! Die bekanntesten Arten von Bananenpflanzen sind:
- Musa acuminata: Das ist der botanische Name der Art, zu der die meisten essbaren Bananen gehören, einschließlich der Cavendish-Bananen. Die Pflanze produziert Trauben von essbaren Bananen, die weltweit beliebt sind. In der freien Natur kann die Pflanze bis zu 6 Meter hoch werden. Die Blätter der Pflanze können bis zu 3 Meter lang sein. Die Pflanze entwickelt gelbe oder violette Blüten, aus denen sich nach der Blütezeit Bananenbüschel bilden. Innerhalb dieser Art gibt es eine Reihe von kompakten Sorten (Zwergbananen), die als Zimmerpflanzen und wegen ihrer essbaren Bananen sehr beliebt sind, nämlich
- Musa Dwarf Cavendish: Diese Art hat längliche Blätter mit hellen schwarzen Flecken und ist die weltweit am häufigsten angebaute Bananenart, die den größten Teil der Bananenernte ausmacht. Bananen dieser Sorte wachsen in großen Trauben und sind für ihren süßen und milden Geschmack bekannt. Ihr kompakter Wuchs (die Pflanze wird 1,5-2 Meter hoch) macht diese Art auch als Zimmerpflanze sehr beliebt.
- Musa tropicana: Diese Art hat einen glatten Stamm und grün gefärbte, glänzende Blätter. Tropicana wird etwa 2-3 Meter hoch und ist auch als „Eiscreme-Banane“ bekannt. Das liegt an ihrem cremigen, süßen Geschmack, der an Vanille oder Sahne erinnert. Bananen dieser Art sind kleiner als Cavendish-Bananen.
- Musa basjoo: Diese Art ist auch als japanische Bananenpflanze bekannt. Die Früchte dieser Bananenpflanze sind nicht essbar und bleiben klein und unreif. In der freien Natur kann diese Art etwa 4 Meter hoch werden. Die Blätter sind weniger glänzend und ledriger als die von Musa acuminata. Diese Art ist winterhart (bis zu -10°C) und kann daher in gemäßigten Klimazonen wachsen. Bei strengen Frösten ist eine Abdeckung notwendig.
- Musa balbisiana: Diese Art hat essbare Früchte, aber sie haben eine zähe Schale und sind weniger süß als die von Musa acuminata. Diese Art wird bis zu 3 Meter hoch und zeichnet sich durch hellgrüne Blätter mit einer rauen Textur aus.
- Musa ornata: Diese Art, auch Zierbananenpflanze genannt, hat kleine, nicht essbare Früchte, die vor allem einen dekorativen Wert haben. Daher auch der Name „Zierbananenpflanze“. Sie wird bis zu 2 Meter hoch und hat schmale, grüne Blätter.
Bananenpflanze: Pflege und Standort
Du hast eine Bananenpflanze in deinem Haus? Dann willst du dich natürlich so gut wie möglich um sie kümmern und so lange wie möglich Freude an ihr haben. Schau dir diese Grundregeln und Tipps für die Pflege von Zimmerpflanzen an und sieh dir die folgenden Tipps für den besten Standort und die Pflege von Bananenpflanzen an:
- Stelle die Bananenpflanze an einen sehr hellen Platz, aber nicht in die direkte Sonne.
- Die Bananenpflanze mag angenehm warme Temperaturen (mindestens 15 °C).
- Die Bananenpflanze braucht viel Wasser. Achte darauf, dass die Blumenerde ständig feucht bleibt. Gieße die Bananenpflanze, wenn sich die oberste Schicht der Blumenerde trocken anfühlt. Im Frühling und Sommer (Wachstumsperiode) braucht die Pflanze mehr Wasser als im Winter. Im Sommer muss die Pflanze unter Umständen täglich gegossen werden! Im Winter reicht es in der Regel aus, sie zweimal pro Woche zu gießen.
- Die Bananenpflanze stammt aus einer tropischen Umgebung mit hoher Luftfeuchtigkeit. Besprühe die Pflanze daher regelmäßig mit Wasser aus einem Pflanzensprüher.
- Gib der Bananenpflanze während der Wachstumsperiode (Frühling und Sommer) alle paar Wochen Pflanzennahrung.
- Die Blätter können leicht brechen oder knicken, also behandle diesen robusten Hausgenossen mit Vorsicht.
- Ist deine Bananenpflanze zu groß geworden? Dann entferne einige der Wurzelstöcke, damit sie wieder frische Seitentriebe bekommt.
- Werden die unteren Blätter der Pflanze braun? Dann schneide sie ab, damit die Pflanze ihre frische, grüne Farbe behält.
Hat deine Bananenpflanze Braune oder gelbe Blätter?
- Braune Blätter an der Unterseite der Bananenpflanze: Mach dir keine Sorgen, wenn die unteren Blätter braune Ränder bekommen oder braun werden, denn das sieht man fast immer und es ist normal, dass die unteren, älteren Blätter absterben. Schneide braune Blätter vom Stamm ab, damit die Pflanze frisch aussieht.
- Braune Blätter an der Spitze der Bananenpflanze: Werden die oberen Blätter braun? Wenn ja, könnte das ein Zeichen dafür sein, dass deine Bananenpflanze nicht genug Licht oder Wasser bekommt. In diesem Fall solltest du den Standort und/oder die Bewässerung ändern. Hast du zu Hause nicht genug Sonne? Dann stelle die Pflanze in den heißen, trockenen Sommermonaten für eine Weile ins Freie.
- Gelbe Blätter an der Bananenpflanze: Bekommt deine Bananenpflanze gelbe Blätter oder einen gelben Schimmer? Wenn ja, könnte das bedeuten, dass sie zu viel Licht bekommt. In diesem Fall solltest du sie etwas mehr vom Fenster entfernen.
Möchtest du essbare Bananen an deiner Bananenpflanze haben?
In den Niederlanden werden Bananenpflanzen wegen ihrer großen, dekorativen Blätter und ihres tropischen Aussehens hauptsächlich als Zimmerpflanzen verwendet. Die Chancen, essbare Bananen bei dir zu Hause anzubauen, sind sehr gering, aber es ist nicht unmöglich. Willst du deine eigenen Bananen auf deiner Bananenpflanze anbauen? Dann musst du das richtige Klima schaffen. Dafür brauchst du viel Licht und eine warme, feuchte Umgebung, zum Beispiel indem du die Pflanze in ein warmes Gewächshaus oder einen Wintergarten stellst.
Beachte: Es dauert oft mehr als drei Jahre, bis die ersten Blüten in Weiß und Lila an der Pflanze erscheinen, die für die Fruchtbildung benötigt werden. Sobald die Blüten aufgeblüht sind, können die Bananen anfangen zu wachsen und bis zu 25 Zentimeter hoch werden.
Stecklinge von Bananenpflanzen: wie und wann?
Entdeckst du, dass sich an der Bananenpflanze Ableger bilden? Das bedeutet, dass du damit anfangen kannst, Stecklinge zu nehmen! Du kannst Bananenstecklinge auf verschiedene Arten nehmen, aber die einfachste Methode mit den besten Erfolgsaussichten ist das Ziehen von Wurzelstecklingen. Stecke Bananenpflanzen vorzugsweise während der Wachstumsperiode (Frühling oder Sommer), denn dann ist deine Pflanze am stärksten und die Stecklinge wachsen am besten. Im Folgenden findest du eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für Stecklinge von Bananenpflanzen.
Bananenpflanzen-Stecklinge: Anleitung
Bananenpflanzenstecklinge werden am besten durch Ablegerstecklinge (Jungpflanzen) gewonnen. Wachsen noch keine Jungpflanzen an deiner Mutterpflanze? Sei geduldig und gib eventuell etwas mehr Pflanzennahrung oder setze die Pflanze in einen größeren Topf um, um das Wachstum anzuregen.
- Achte darauf, dass die Jungpflanzen etwa 15-20 cm groß sind, bevor du mit den Stecklingen beginnst. Je größer der Ableger ist, desto größer ist die Chance, dass der Steckling erfolgreich ist.
- Grabe ein wenig Erde weg, um zu sehen, ob der Ableger bereits Wurzeln hat. Ist das der Fall? Dann kannst du den Bereich um den Ableger ausgraben oder die Mutterpflanze ganz aus dem Topf nehmen und die Blumenerde entfernen.
- Drehe den Ableger vorsichtig von der Mutterpflanze ab. Du kannst den Ableger auch mit einem scharfen und sauberen Messer abschneiden. Schneide den Steckling senkrecht und so nah wie möglich an der Mutterpflanze ab.
- Setze den bewurzelten Steckling in seinen eigenen Topf mit Blumenerde. Setze die Mutterpflanze ebenfalls in den Topf und tausche die Blumenerde der Mutterpflanze aus, falls nötig.
- Gieße beide Pflanzen und stelle sie an einen hellen Platz, aber nicht in die direkte Sonne.
Warum sind Bananen krumm?
Nun, warum sind Bananen krumm? Bananen verdanken ihr ausgeprägtes krummes Wachstum der Dichotomie zwischen negativer Geotropie und Schwerkraft. Bananen wachsen entgegen der Schwerkraft nach oben (das nennt man negative Geotropie). Wenn die Bananenstauden schwerer und schwerer werden, werden sie von der Schwerkraft nach unten gezogen.
Ist die Bananenpflanze giftig?
Die Bananenpflanze (Musa) ist für Menschen und (Haus-)Tiere wie Hunde und Katzen ungiftig. Das macht sie zu einer sicheren Wahl für Familien mit kleinen Kindern oder Menschen mit Haustieren. Die Blätter der Bananenpflanze können in sehr großen Mengen Verdauungsprobleme verursachen. Deshalb ist es immer eine gute Idee, Haustiere davon abzuhalten, zu viel von der Pflanze zu fressen.
Symbolische Bedeutung der Bananenpflanze
Die Bananenpflanze hat keine einheitliche Symbolik, sondern hat je nach Kultur und Kontext unterschiedliche symbolische Bedeutungen. Dies sind die wichtigsten symbolischen Bedeutungen, die der Bananenpflanze zugeschrieben werden:
- Fruchtbarkeit und Überfluss: In vielen Kulturen wird die Bananenpflanze mit Fruchtbarkeit und Überfluss in Verbindung gebracht. Dies verdankt die Pflanze der großen Menge an Früchten, die sie produziert und die mit Wohlstand und Überfluss assoziiert werden.
- Wellness und Gesundheit: Bananen sind aufgrund ihres hohen Nährwerts sehr nahrhaft. Daher wird die Pflanze in einigen Kulturen mit Heilung, Wohlbefinden und Gesundheit in Verbindung gebracht.
- Entspannung: Die Bananenpflanze wächst in tropischen Klimazonen und wird mit Entspannung und einem exotischen, freien Leben assoziiert. Das macht die Pflanze zu einem Symbol für Entspannung und Gelassenheit.
Woher kommt die Bananenpflanze ursprünglich?
Die Bananenpflanze ist in tropischen Gebieten in Südostasien und Australien heimisch. Sie ist eine der ältesten Kulturpflanzen: laut buddhistischen Schriften seit dem sechsten Jahrhundert vor Christus. Von Südostasien aus verbreitete sich die Bananenpflanze über Handelsrouten nach Indien. In Indien wurde die Banane bald kultiviert und verbreitete sich in anderen Teilen der Welt, wie dem Nahen Osten und Afrika. Im 15. Jahrhundert kam die Bananenpflanze über Entdecker nach Europa. Spanische Entdecker brachten die Banane auf die Kanarischen Inseln, wo der Anbau begann.
Ein amerikanischer Ingenieur, Minor Keith, führte den Bananenanbau um 1870 in Costa Rica ein. Verbesserte Transportmethoden wie Eisenbahnen und Dampfschiffe ermöglichten es, Bananen schneller in andere Länder zu bringen, was zu einem explosionsartigen Anstieg des Bananenkonsums führte.
Heute wird die Bananenpflanze in vielen tropischen Ländern angebaut. Offensichtlich wegen ihrer köstlichen Früchte. Nicht nur wegen ihrer essbaren Früchte, sondern auch wegen ihres dekorativen Werts (als Zimmerpflanze) ist die Bananenpflanze weltweit beliebt.