So inspirieren Pflanzen Künstler

Von den Römern bis zu Matisse

Einzigartige Formen und schöne Farben wohin das Auge blickt: In der Natur findet man so manches einzigartige und durchaus beeindruckende Designstück. Und obwohl Pflanzen an sich schon Kunstwerke sind, bieten sie auch Inspiration für die vom Menschen geschaffene Kunst. "Botanische Kunst" gefällig? Los geht's!

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DER ZAUBER DER NATUR

Wenn man an natürliche Schönheit denkt, kommen einem automatisch anmutige Pflanzen und wunderschöne Blumen in den Sinn. Man denke nur an aufregende Exemplare wie die Begonia Maculata und die exotischen, vogelähnlichen Blüten der Strelitzie. Atemberaubend, nicht wahr?

Der Zauber der Natur macht uns manchmal sprachlos. Kein Wunder, dass sich Künstler seit Jahrhunderten von der Natur inspirieren lassen. Im alten Rom zum Beispiel waren die Wände der Häuser fast ausschließlich mit Fresken bedeckt, die Blumen und Pflanzen darstellten - wegen ihrer dekorativen Eigenschaften, ihrer Schönheit und der Gefühle, die sie hervorrufen können.

DIE URSPRÜNGE DER BOTANISCHEN KUNST

In der Renaissance wurden Pflanzen aus der Neuen Welt vorgestellt, die bis dahin unbekannt waren. Diese wurden gesammelt, getrocknet und auf Papier geklebt: die ersten Herbarien waren geboren. Diese hatten jedoch einen Schwachpunkt, denn Herbarien sind aufgrund ihrer großen Anfälligkeit schwer zu erhalten. Botaniker kamen daher auf die Idee, die Pflanzen mit Gouache und Wasserfarben so genau wie möglich zu zeichnen: Die botanische Kunst war geboren!

Der künstlerische Ansatz dieser Kunst stand ganz im Dienste des Objekts - der Pflanze - und zielte darauf ab, die Pflanzen so darzustellen, wie sie wirklich sind. So stärkte die botanische Kunst den Status der Pflanze als Kunstobjekt. Mit dem Unterschied, dass eine lebende Pflanze, anders als eine Skulptur oder ein Gemälde, ein Werk ist, das sich im Laufe der Zeit entwickelt und verändert, um uns jeden Tag aufs Neue zu verzaubern.

LA GERBE - HENRI MATISSE

Es ist fast unmöglich, einen Artikel über Kunst und Pflanzen zu schreiben, ohne Henri Matisse zu erwähnen. Der französische Künstler besaß eine Monstera deliciosa-Sammlung, die mehrere Kunstwerke inspirierte. Einer seiner berühmtesten Ausschnitte, La Gerbe (1953), entstand durch die Beobachtung der schönen fächerförmigen Blätter der Monstera.

HITOMI HOSONO - GROSSE SCHALE MIT FEDERBLÄTTERN

Die detaillierten Porzellanvasen von Hitomi Hosono zeichnen sich durch exquisite botanische Drucke aus. In ihrem Werk versucht die japanische Künstlerin, die Schönheit und die Details des Blattes - in diesem Fall des krausen Farns - zu vermitteln. Und sie hatte Erfolg!

OPHELIA - JOHN EVERETT MILLAIS 

Ein weiteres klassisches Gemälde mit einer Fülle von Pflanzen ist Ophelia (1851-1852) von John Everett Millais. Die Pflanzen - darunter Weiden und Brennesseln - werden mit enormer Detailtreue und Präzision abgebildet. Millais verbrachte sogar mehr Zeit mit dem Malen der Pflanzen als mit dem der Ophelia.


BEA BONGIASCA - SCHMUCK INSPRIRIERT VON DER NATUR

Die langen Stiele diverser Hängepflanzen inspirierten die Designerin Bea Bongiasca zu einer Kollektion von Ohrringen, Ringen und Halsketten. Die gelockten Stämme, die sich durch den Schmuck schlängeln, erinnern an langarmige Scindapsus und Philodendron. Hängepflanzen, die als anmutige Accessoires daherkommen? Toll!