Lavendel

Sorten, Schnitt und Blüte: Erfahre hier alles über Lavendel!

Schöne Farbe, herrlicher Duft, winterhart, pflegeleicht und ein Magnet für Schmetterlinge und Bienen: Lavendel ist nicht ohne Grund eine beliebte Gartenpflanze! Sowohl in Töpfen als auch im Freien ist er eine echte Bereicherung für deinen Außenbereich. Aber wie pflegst du Lavendel am besten? Wie und wann pflanzt man Lavendel am besten? Welche Arten von Lavendel gibt es? Und wann blüht die Pflanze? Lies weiter und erfahre alles über Lavendel.

WIE SIEHT LAVENDEL AUS?

Lavendel ist eine mediterrane Pflanze, die im Sommer herrlich duftende, meist violette Blüten trägt. Die Blüten können aber auch rosa, weiß oder blau sein. Lavendel ist ein Strauch, der etwa 50-75 Zentimeter hoch und 50 Zentimeter breit wird. Er zeichnet sich durch seine langen Stämme und graugrünen, schmalen Blätter aus, die winterhart und immergrün sind. Lavendel ist ein Halbstrauch und gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Zu dieser Familie gehören auch andere aromatische Pflanzen wie Thymian, Salbei und Minze.

WELCHE lavendel-sorten GIBT ES?

Wegen seines schönen Aussehens, des geringen Pflegeaufwands, seiner Anziehungskraft auf Schmetterlinge und Bienen und des wunderbaren Dufts ist Lavendel eine sehr beliebte Gartenpflanze. Kein Wunder, dass fast jeder diese Pflanze kennt und es inzwischen etwa 30 verschiedene Lavendelsorten gibt! Dies sind die drei bekanntesten Lavendelsorten:

  • Lavandula angustifolia: Er wird auch Englischer oder Echter Lavendel genannt. Diese Sorte ist am widerstandsfähigsten (sie hält Temperaturen bis zu -15 Grad Celsius aus) und daher am besten für unser Klima geeignet. Es gibt viele verschiedene Untersorten, wie zum Beispiel 'Dwarf Blue' (kompakter Wuchs), Lavendel 'Hidcote' (dunkelvioletter Farbton) und Lavendel 'Munstead' (hellvioletter Farbton).
  • Lavandula x intermedia: Diese Art wird auch Hybrid-Lavendel oder Lavandin genannt. Dieser Lavendel hat lila-blaue Blüten und wird oft zur Herstellung von Lavendelöl verwendet. Lavandin ist wie der "echte" Lavendel winterhart, aber diese Sorte wächst höher als der englische und französische Lavendel (bis zu 80 cm hoch). Die Blätter dieser Lavendelsorte sind tiefer graugrün und blühen lockerer an längeren Stängeln.
  • Lavandula stoechas: Diese Art wird auch französischer Lavendel, Schopflavendel oder Schmetterlingslavendel genannt. Lavandula stoechas duftet stark, hat auffallend violette Blüten und ist an dem lilafarbenen Kamm auf der Spitze der Blütenähre zu erkennen. Der französische Lavendel ist weniger winterhart, deshalb wird er in unserem Klima hauptsächlich in Töpfen angebaut. Im Freiland hält sich dieser Lavendel in der Regel nicht so lange.
soorten lavendel | Spaanse lavendel | Engelse lavendel | Franse lavendel

WANN SOLLTE MAN LAVENDEL PFLANZEN?

Willst du Lavendel in deinem Garten oder in Töpfen pflanzen? Du kannst Lavendel im Grunde das ganze Jahr über pflanzen, vorausgesetzt, es ist nicht zu kalt oder der Boden ist gefroren. Wenn der Boden warm ist (von April bis September), gelingt das Pflanzen von Lavendel am besten. Die ideale Zeit, um Lavendel zu pflanzen, ist das Frühjahr (April): nach der Frostperiode und vor der wärmeren Periode. Dann hat der Lavendel genug Zeit, um Wurzeln zu schlagen und du kannst die Pflanze schon im Sommer genießen. Wenn du Lavendel im Sommer pflanzt, wenn es wärmer und trockener ist, achte darauf, dass die Pflanze genug Wasser bekommt. Im Herbst ist der Boden normalerweise feucht genug und der Lavendel braucht weniger Wasser. Wenn du Lavendel im Herbst pflanzt, brauchst du etwas Geduld und kannst dich im folgenden Jahr an schön blühendem Lavendel erfreuen.

TIPPS ZUM PFLANZEN UND PFLEGEN VON LAVENDEL

  • Pflanze den Lavendel an einem sonnigen Standort. Lavendel ist eine mediterrane Pflanze, die warme und trockene Bedingungen mag.
  • Achte darauf, dass der Boden nicht zu feucht ist, um Wurzelfäule zu vermeiden. Deshalb ist es besser, Lavendel nicht nach einer Periode mit starkem Regen zu pflanzen. 
  • Du brauchst Lavendel im Freiland nicht zu gießen, es sei denn, du pflanzt ihn in den trockenen Sommermonaten.
  • Pflanze Lavendel in einen luftigen, gut durchlässigen Boden. Es ist nicht nötig, Dünger hinzuzufügen! Du kannst eventuell Pflanzerde verwenden, wenn du einen kompakten, lehmigen Bodentyp hast. 
  • Der Pflanzabstand von Lavendel hängt von der Sorte ab. Wenn du eine Zwergsorte wie Hidcote hast, solltest du 35 Zentimeter zwischen den Pflanzen lassen. Wenn du eine größere Sorte wie Munstead hast, kannst du die Pflanzen in einem Abstand von 45 Zentimetern setzen. Das ergibt 6-9 Pflanzen pro Quadratmeter für kleinere Arten und 4-7 Pflanzen pro Quadratmeter für größere Arten. 
  • Füge dem Boden zusätzlich Kalk hinzu. Lavendel mag kalkhaltigen Boden. Achtung: Der Schopflavendel (Lavendula stoechas) braucht keinen Kalk! 
  • Gib dem Lavendel jedes Jahr im Frühjahr oder Herbst eine Erhaltungsdosis Kalk.

Tipp: Du pflanzt Lavendel in einen Topf? Dann achte darauf, dass er eine gute Drainage bekommt! Du kannst zum Beispiel Entwässerungslöcher in die Töpfe bohren oder eine Drainage mit Hydrokörnern gewährleisten. Es gibt inzwischen auch Einsätze wie Drain, mit denen du ohne Aufwand eine Drainage bekommst. Ohne Drainage kann der Lavendel verfaulen. Gieße Lavendel im Topf (in dem kein Regenwasser stehen sollte), wenn sich die Erde trocken anfühlt.

LAVENDEL Im GARTEN pflanzen? so geht's!

  1. Wenn du einen sonnigen Platz gefunden hast, grabe ein Pflanzloch, das doppelt so breit ist wie der Wurzelballen. Pflanze den Lavendel nicht zu tief ein. Die Tiefe des Lochs sollte etwas mehr als die Größe des Wurzelballens betragen. 
  2. Lockere die Erde im Pflanzloch auf und füge Kalk und eventuell etwas Pflanzerde hinzu. Kalk wird immer empfohlen (außer bei Schmetterlingslavendel). Pflanzerde ist vor allem dann notwendig, wenn dein Garten einen lehmigen oder tonreichen Boden hat, um den Boden luftiger zu machen und die Drainage zu verbessern. 
  3. Tauche den Wurzelballen der Pflanze in Wasser.
  4. Setze den Wurzelballen in das Loch und fülle den Raum mit Erde (und eventuell Pflanzerde) auf.
  5. Drücke die Erde an und gib der Pflanze reichlich Wasser. Danach brauchst du die Pflanze nicht mehr zu gießen, es sei denn, du pflanzt den Lavendel im Sommer.

wann blüht lavendel?

Lavendel ist ein Sommerblüher. Er blüht normalerweise von Juni bis September, wobei der Höhepunkt der Blütezeit im Juli erreicht wird. Die genaue Blütezeit des Lavendels hängt von der Sorte und dem Klima ab.

musst du lavendel schneiden?

Ja. Lavendel, auch junge Lavendelpflanzen, schneidet man am besten zweimal im Jahr: einmal im Frühjahr (März/April) und einmal im Spätsommer (August/September), wenn der Lavendel seine Blütezeit beendet hat. Warte mit dem Beschneiden nicht zu lange, sonst hört die Pflanze auf zu treiben. Regelmäßiges Beschneiden des Lavendels hält die Pflanze schön buschig.

  • Lavendelschnitt im Frühjahr (Hauptschnitt): Wenn es keinen Nachtfrost mehr gibt, oft Anfang April, bekommt der Lavendel den ersten Schnitt des Jahres. Schneide die Lavendelpflanze so tief wie möglich zurück, aber oberhalb eines neuen Triebs oder Ablegers. Schneide nicht in das Holz! 
  • Lavendelschnitt im August oder September (Formschnitt): Wenn dein Lavendel mit der Blüte fertig ist, schneidest du die verbrauchten Triebe ab und bringst die Pflanze in Form, damit sie als hübsche kleine Zwiebel überwintern kann. Schneide nicht so rigoros, das machst du besser im Frühjahr. Den Schmetterlingslavendel (auch Schopflavendel oder Lavendula stoechas genannt) beschneidest du früher als den klassischen Lavendel, da diese Sorte früher austreibt und früher blüht.
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HERKUNFT UND VERWENDUNG von LAVENDEL

Lavendel (Lavandula) ist im Mittelmeerraum beheimatet. Lavendel ist ein niedriger, stark verzweigter Strauch, der ursprünglich auf trockenen, felsigen, kalkhaltigen Hängen wächst. Der wissenschaftliche Name Lavandula stammt von dem Wort lavare, was "waschen" bedeutet. Diesen Namen erhielt die Pflanze aufgrund der Verwendung von Lavendel in alten römischen Bädern. Dort wurde Lavendel verwendet, um unangenehme Gerüche zu bekämpfen und die Entspannung zu fördern. Lavendel und Lavendelöl werden schon seit Tausenden von Jahren wegen ihrer aromatischen, beruhigenden und medizinischen Eigenschaften verwendet. Heute ist Lavendel eine beliebte Pflanze in Gärten auf der ganzen Welt. Außerdem wird Lavendel für viele verschiedene Zwecke verwendet, z. B. in der Aromatherapie, als Bestandteil von Seife und Parfüm und für kulinarische Gerichte.

LAVENDEL-STECKLINGE: WIE GEHT DAS?

Du kannst nicht genug von Lavendel bekommen und möchtest deinen Lavendel vermehren? Ist dein Lavendel etwas aus der Form geraten und du möchtest eine neue Pflanze hochziehen? Du kannst auch einem lieben Menschen mit einem Steckling deiner Pflanze eine Freude machen! Lavendel eignet sich hervorragend für die Stecklingsvermehrung. Am besten machst du das im Sommer (z.B. beim Formschnitt), damit deine Stecklinge Zeit haben, Wurzeln zu schlagen, bevor der Winter kommt. Mit der folgenden Schritt-für-Schritt-Anleitung ist das Vermehren von Lavendel ein Kinderspiel!

  1. Fülle die Töpfe oder Anzuchtschalen mit Pflanzerde.
  2. Wähle eine gesunde Mutterpflanze aus. Untersuche die Pflanze auf Krankheiten und Schädlinge. Achte auf nicht blühende Triebe an der Außenseite der Pflanze. 
  3. Mache einen sogenannten "Fersenschnitt": Ziehe einen Seitenzweig vom Hauptstamm ab, an dem noch ein Stück Rinde ("Ferse") befestigt ist. An dieser Stelle werden die neuen Wurzeln deines Stecklings wachsen. Du findest keinen passenden Abschnitt? Dann schneide den Stamm mit einem scharfen Messer direkt unter einem Blattknoten ab.
  4. Entferne die unteren Blätter vom Steckling, so dass der untere Teil kahl ist und du den Steckling leicht in die Erde stecken kannst. 
  5. Optional: Stecke den Steckling in Stecklingsmehl, um die Wurzelbildung zu fördern.
  6. Stecke den Steckling (oder mehrere Stecklinge) etwa 2-3 Zentimeter tief in die Töpfe oder Anzuchtschalen.
  7. Gieße den Boden gut an und mach ihn feucht, aber nicht nass.
  8. Bedecke die Stecklinge mit Plastikfolie oder einer durchsichtigen Tüte (oder lege den Deckel auf die Anzuchtschale). So bleiben die Stecklinge feucht.
  9. Stelle die Stecklinge an einen warmen, sonnigen Ort (z.B. drinnen auf einer Fensterbank), aber vermeide direktes Sonnenlicht, damit sie nicht austrocknen.
  10. Sobald die ersten Wurzeln wachsen (in der Regel nach einem Monat), stichst du ein Loch in die Plastikfolie, um für mehr Belüftung zu sorgen. Nach ein paar Wochen kannst du die Folie entfernen und die Stecklinge weiter wachsen lassen.
  11. Wenn die Stecklinge gut verwurzelt sind (nach ein paar Monaten), pflanzt du sie in einzelne, größere Töpfe um. Stelle sie geschützt in ein Gewächshaus oder einen Wintergarten. Wenn du möchtest, kannst du sie im Frühjahr in deinen Garten pflanzen.

MEHR SCHMETTERLINGE UND BIENEN IN DEINEM GARTEN

Lavendel ist nicht nur bei den Menschen beliebt, sondern auch eine beliebte Pflanze für Bienen, Schmetterlinge und andere Bestäuber. Lavendel trägt zur Artenvielfalt bei und gehört zu den Top 10 der Schmetterlingspflanzen. Wenn du Lavendel mit anderen Schmetterlingsmagneten wie Eisenkraut (Verbena) und Schmetterlingsflieder (Buddleja) kombinierst, kannst du sicher bald eine Schmetterlingsparty beobachten! Lavendel ist aus mehreren Gründen ein Liebling von Schmetterlingen, Bienen und Hummeln:

  • Lavendel produziert viel Nektar, der eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen, Schmetterlinge und Hummeln ist.
  • Die Blüten des Lavendels haben eine unverwechselbare Farbe und einen charakteristischen Duft, der Bestäuber anlockt.
  • Da Lavendel lange blüht, bietet die Pflanze den Bestäubern über einen langen Zeitraum hinweg Nahrung.
  • Die dichten Blütentrauben und die kompakte Wuchsform des Lavendels machen es den Bestäubern leicht, auf den Blüten zu landen und sich von Blüte zu Blüte zu bewegen, um Nektar zu sammeln.

IST LAVENDEL FÜR HAUSTIERE GIFTIG?

Lavendel gilt im Allgemeinen nicht als giftig für Haustiere, daher ist es nicht weiter schlimm, wenn Hunde oder Katzen kurz daran knabbern. Große Mengen Lavendel können jedoch bei manchen Haustieren (z. B. Hunden) Magenbeschwerden, Erbrechen, Durchfall oder Magenverstimmungen hervorrufen. Glücklicherweise mögen Katzen den Geruch von Lavendel überhaupt nicht und fressen ihn deshalb auch nicht. Kleine Nagetiere wie Kaninchen und Meerschweinchen können aufgrund der hohen Konzentrationen an ätherischen Ölen eine Lavendelvergiftung bekommen, wenn sie an Lavendel nagen. Im Falle einer Vergiftung solltest du einen Tierarzt aufsuchen.